Max Renneberg Kl. 12 Geschichte 7.4.1996 2.

Ein Land - zwei Systeme b) Wirtschaftssystem BRD-DDR Die gA¤ngigste GegenA?berstellung der Wirtschaftssysteme Ost- und Westdeutschlands lautet: Planwirtschaft - Marktwirtschaft. Das ist allerdings stark vereinfachend und nicht vollkommen richtig. | Die DDR konnte nA¤mlich ohne marktwirtschaftliche Instrumente wie Zins, Gewinn und verschiedener Steuerformen ihre sogenannte Planwirtschaft nicht handhaben. Das wollte man in der DDR-FA?hrung oft nicht wahrhaben, und es hat immer wieder sogenannte ideologische Auseinandersetzungen mit verschiedenen A–konomen gegeben, die stA¤rker marktwirtschaftliche Instrumente in der Planung anwenden wollten. | In der Bundesrepublik hingegen existiert eine Marktwirtschaft mit verschiedenen Planungsformen.

So wird z.B. als ein wichtiges Planungsinstrument der Leitzins genutzt, mit dem der Staat A?ber die Bundesbank konjunkturell eingreift. Dem zur Seite stehen eine Reihe wichtiger vom Staat A?ber den Bundesminister fA?r Finanzen im Sinne einer "Planung" handzuhabender finanzieller Instrumente.

AuAYerdem verfA?gen groAYe Konzerne, deren Wirkungsbereich fast der gesamten frA?heren Volkswirtschaft der DDR entspricht, A?ber groAYe Planungsabteilungen. | Wesentlich waren vor allem die unterschiedlichen EigentumsverhA¤ltnisse. In der Bundesrepublik dominiert seit jeher das privatwirtschaftliche Eigentum an Grund und Boden, Banken, Fabriken, wenngleich es auch Staatseigentum gibt wie Bundesbahn, teilweise VW, bis vor kurzem Post, Lufthansa u.a. Aufgrund der Monopolstellung einzelner Unternehmen - Bsp.

Post, Bahn - ist die Wirkung marktwirtschaftlicher Instrumente stark eingeschrA¤nkt, was teilweise sogar gesetzlich fixiert ist - Bsp. BefA¶rderungsmonopol der Post. | In der DDR gab es sogenanntes Vokseigentum, das aber eigentlich nur Staatseigentum war. Offizielle Version war die Gleichsetzung von Volksinteressen mit denen des Staates, was nicht stimmen konnte, weil die Interessen des Einzelnen vA¶llig unzureichend berA?cksichtigt wurden. Der Einzelne hat dann ein Interesse an der Arbeit, wenn es ihm etwas bringt.

Das ist auch heute nicht anders, und die Praxis zeigt, daAY beispielsweise zu hohe (progressiv steigende) Steuern initiativbremsend wirken. Die DDR hatte ein Wirtschaftsmodell der UdSSR A?bernommen oder A?bernehmen mA?ssen, das in einem entwickelten Land nicht funktionieren kann, weil die staatliche Planung nicht das Wirken bestimmter sich selbst regulierender Instrumente ersetzen kann. Solche Instrumente kann man zwar in jeder Gesellschaft zeitweise bei Mangelerscheinungen (Nachkriegszeit) auAYer Kraft setzen, sie sind jedoch niemals auf Dauer lebensfA¤hig. | Wenn man A?ber die Unterschiede der ost- und westdeutschen Wirtschaft spricht, gehA¶ren auch die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen dazu.

Die DDR muAYte der UdSSR viele Milliarden Reparationen fA?r das Erbe des Krieges zahlen, wA¤hrend die Bundesrepublik von den USA in der gleichen Zeit Milliardenkredite im Rahmen des Marshall-Planes erhielt. So hat der kalte Krieg, der jahrelang die Ost-West-Beziehungen beherrschte, die ostdeutsche Wirtschaft viel stA¤rker getroffen als die westdeutsche, zumal die DDR keine potenten VerbA?ndeten besaAY, wie das Erbe der UdSSR beweist. Im Zeitalter der rasanten technologischen Revolution fehlte in der DDR jegliche Basis, um mit der Weltwirtschaft wirklich Schritt zu halten. Der Abstand wurde stA¤ndig grA¶AYer und war nicht aufholbar. Daran A¤ndern auch einige Spitzenleistungen nichts, die man auAYerdem nach 1990 grA¶AYtenteils nicht mehr sehen wollte, weil sie in der funktionierenden Volkswirtschaft der Bundesrepublik nur KapazitA¤ts-Konkurrenz bedeuteten. konjunktburell = die wirtschaftliche Gesamtlage und ihre Entwicklungstendenz betreffend Reparationen = KriegsentschA¤digungen